Allgemeines

Auf dieser Seite möchte ich vor Allem den Besuchern meiner Seite, die noch nicht sehr viel Erfahrung im selbständigen Planen und Begehen von Touren auf "eigene Faust" haben, ein paar allgemeine Hinweise geben, die es auf jeder Bergwanderung zu beachten gilt. Eine gute Grundlage habe ich dabei in Büchern gefunden und die für mich wichtigsten Punkte noch mal nachfolgend zusammengefasst. Jeder Bergwanderer sollte sich vor Beginn einer Tour sehr sorgfältig mit dieser Thematik befassen, denn eine gute Tourenplanung optimiert das Erlebnis genauso wie die Sicherheit und letztendlich ist jeder für sich und seine Tour selbst verantwortlich.


Tourenplanung

Eine sorgfältige Vorbereitung bildet die Basis für jede gelungene Tour. Wichtigste Planungsgrundlagen sind:

  • topographische Karte (am besten im Maßstab 1:25000)
  • allgemeine Informationen bzgl. Tourencharakteristik, Anforderungen etc.
  • Routenbeschreibung
  • aktuelle Information über Wetter und Verhältnisse
  • ggf. Informationen über die Bewirtschaftungszeiten der Hütten sowie Fahrzeiten von Seilbahnen und öffentlichen Verkehrsmitteln


Bedeutsam ist die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, um danach die passende(n) Tour(en) auszuwählen. Weniger Erfahrene sollten in jedem Fall nicht gleich zu schwierig einsteigen. Es empfiehlt sich, eine ungefähre Zeitplanung vorzunehmen, in der natürlich auch Pausen zu berücksichtigen sind. Über die aktuelle Situation sollte man sich telefonisch bzw. über das Internet erkundigen. Entsprechende Telefonnummern bzw. Internetseiten findet ihr auf der Seite Links.
 

Training

Bergtouren sollten grundsätzlich nur in einer guten körperlichen Verfassung angetreten werden. Daher ist es sinnvoll, von vornherein eine solide konditionelle Basis zu schaffen. Wer sich im Alltag nicht regelmäßig bewegt und körperlich anstrengt, sollte seine Ausdauer unbedingt auf Vordermann bringen, bevor er sich auf längere Touren im Gebirge begibt. Im Übrigen gilt: Das beste Training für das Bergwandern ist das Bergwandern selbst. Es fördert neben der Kondition auch die Trittsicherheit, also die beiden wichtigsten Grundeigenschaften für ein sicheres und genussvolles Unterwegssein.

 
Zeitpunkt

Nicht nur aufgrund des Sicherheitsaspekts, sondern auch weil der Genuss des Panoramas ein wichtiger Aspekt für Bergtouren ist, empfiehlt es sich, Höhenwege nur bei gutem Wetter zu begehen. Dann hat man eindeutig am meisten davon. Unter diesem Gesichtspunkt ist vor allem der Herbst empfehlenswert, wenngleich zu bedenken ist, dass ungünstige Verhältnisse (z.B. Neuschnee) oder nicht mehr bewirtschaftete Hütten in dieser Zeit zum Problem werden können. Sehr klare Tage kann es natürlich auch im Hochsommer geben, allerdings wesentlich seltener. Einige anspruchsvolle, hochalpine Touren sind trotzdem oft nur binnen weniger Wochen im Sommer zu empfehlen. 

Gefahrenpotenziale

Gefahren unterscheidet man in objektive (die vom Berg ausgehen) und subjektive (deren Ursachen im Menschen begründet liegen). Zu den größten Risiken zählen:

    • Selbstüberschätzung: Diese kann sich sowohl auf technisches Können als auch auf die körperliche Leistungsfähigkeit und Ausdauer beziehen. Gute Vorbereitung, Tour richtig auswählen und einschätzen, Zeitreserven einplanen, evt. rechtzeitig abbrechen.

 

    • Wetter: Durch Wetterverschlechterung drohen unmittelbare (z.B. Blitzschlag) und mittelbare Gefahren (siehe Verhältnisse). Wetterbericht einholen, Entwicklung aufmerksam verfolgen, geeignete Ausrüstung, rechtzeitig umkehren.

 

    • Verhältnisse: Schnee und Eis, oft auch schon Nässe, erschweren die Begehung jedes Höhenweges, es drohen Ausgleiten und Absturz. Bei vereinzelten, nicht zu steilen Altschneefeldern kann ausrüstungstechnisch vorgesorgt werden (Steigeisen, Pickel), bei Neuschnee ist generell abzuraten.

 

  • Steinschlag: Gefährdete Zonen sind - falls nicht vermeidbar - rasch, aber konzentriert zu durchqueren.
     

Ausrüstung

Zweckmäßige Ausrüstung ist von großer Bedeutung, insbesondere was das Schuhwerk betrifft. Knöchelhöhe Trekkingschuhe sind in jedem Fall notwendig, keinesfalls in Turnschuhen oder Ähnlichem auf Bergtour gehen. Bekleidungsmäßig hat man sich stets auf unwirtliche Bedingungen einzurichten (Nässe, Kälte usw.), die im Gebirge auch im Hochsommer auftreten können. Allein Wind kann schon sehr unangenehm werden, wenn man keine geeignet Jacke sowie Handschuhe und Mütze dabei hat.


Notsituationen

Falls ein Unfall passiert, heißt es zunächst Ruhe bewahren, und dem/den Verletzten erste Hilfe zu leisten. Es muss von jedem das alpine Notsignal beherrscht werden:

    • Man gibt 6 x pro Minute in regelmäßigen Abständen ein akustisches oder optisches Signal. Mit je einer Minute Pause dazwischen solange wiederholen, bis man Antwort erhält bzw. die Rettungskräfte eintreffen.

 

  • Die Antwort besteht aus 3-maligen Zeichen pro Minute.


Mit einem Handy lässt sich direkt die  Bergrettung verständigen (sofern man denn ein "Netz" bekommt). Die allgemeine europäische Notrufnummer lautet 112, die Bergrettungsnummern der verschiedenen Länder lauten: Österreich 140, Schweiz 1414, Italien 118, Bayern 19222.

Das Bergsteigen an sich wird allerdings durch ein Handy nicht sicherer und niemand sollte sich dadurch zu erhöhtem Risiko veranlasst fühlen. Es ist grober Unfug, die Bergrettung als Rückversicherung anzusehen für den Fall, dass einem die Tour zu anstrengend wird. Auch im Handyzeitalter darf einer der wichtigsten Grundsätze des Bergsteigens nicht außer Acht gelassen werden: Jeder ist eigenverantwortlich unterwegs und hat selbst für seine gesunde Rückkehr ins Tal Sorge zu tragen. Das beinhaltet eine gründliche Tourenvorbereitung ebenso wie eine umsichtige Durchführung.
 

Umwelt- und Naturschutz

Jeder Bergwanderer kann sich einer gewissen Mitverantwortung gegenüber dem Naturwunder Alpen nicht entziehen. Man sollte sich bewusst sein, dass die Ausübung seines Sportes stets auch eine Belastung für die Natur darstellt und es als seine Pflicht betrachten, die Bergwelt nicht nur zu konsumieren, sondern auch seinen Teil zum Umweltschutz beizutragen:

    • PKW-Verkehr: Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (z.B. Bahn) ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch weniger anstrengend und insbesondere in Gruppen evtl. eine unterhaltsame Alternative. Fahrgemeinschaften sind eine umweltbewusste Anreisemöglichkeit, falls das Tourengebiet mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht zu erreichen ist.

 

    • Unterwegs: Möglichst wenig abseits markierter Wege laufen, um Wildtiere nicht aufzuschrecken und die Pflanzenwelt nicht zu schädigen. Pflanzen sollte man besser fotografieren, anstatt sie zu pflücken - so kann sich auch der nächste Wanderer noch an der Blumenpracht erfreuen. Kein Müll zu hinterlassen ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

 

    • Auf der Hütte: Sparsamkeit und Bescheidenheit sind der wertvollste Beitrag zum Umweltschutz auf Hütten. Sparsamer Umgang mit Wasser, vor allen Dingen bei warmem Wasser, elektrischer Rasierer und Fön sollten zu Hause bleiben. Müll sollte wieder mit ins Tal genommen werden, da der Hüttenwirt ihn aufwändig entsorgen muss, oftmals mit Lift oder Hubschrauber. Der Gebrauch des Hüttenschlafsacks ist hygienisch und schont das Waschen der Wolldecken.

 

  •  Zu guter Letzt: Rücksicht auf den Mitmenschen ist auch eine Art von Natur- und Umweltschutz.